Eisenmangel nach Krebs – ein blinder Fleck mit Folgen
Manche Patienten schleppen sich Monate oder sogar Jahre nach einer überstandenen Krebserkrankung durchs Leben. Immer müde, nie richtig fit, körperlich schwach, mental erschöpft. Viele nehmen das klaglos hin. Als Nebenwirkung der Therapie? Als Kollateralschaden? Als unvermeidlich? Ich sage: Das ist nicht unvermeidlich. Und schon gar nicht normal.
In vielen dieser Fälle liegt die Ursache im Blut – genauer gesagt: im Eisenhaushalt. Ein chronischer Eisenmangel kann genau diese Beschwerden verursachen. Doch bei Tumorpatienten wird er oft übersehen, falsch bewertet oder lediglich oberflächlich behandelt. Und genau hier beginnt das eigentliche Problem.
Eisenmangel bei Krebs – häufig, aber selten richtig verstanden
Nach einer Krebserkrankung ist der Eisenhaushalt fast immer gestört – teils massiv. Die Ursachen sind vielfältig:
- Chronische Entzündungsprozesse durch den Tumor oder die Therapie blockieren die Eisenverwertung (Stichwort: Hepcidin).
- Blutverluste durch Operationen oder innere Tumorblutungen erschöpfen die Eisenspeicher.
- Zytostatika oder Bestrahlung hemmen die Blutbildung direkt im Knochenmark.
- Appetitlosigkeit, Übelkeit, Darmstörungen und Mangelernährung sorgen für eine deutlich verminderte Eisenaufnahme.
- Dazu kommen Medikamente wie Protonenpumpenhemmer, die die Magensäure blockieren – und damit die Resorption von Eisen gleich mit.
Man weiß oft gar nicht, wo man wirklich anfangen, bzw. suchen soll… Die Folge jedenfalls: Ein klinisch relevanter Eisenmangel – oft bei normalem oder sogar erhöhtem Ferritinwert. Und genau da liegt die diagnostische Falle.
Was im Labor oft übersehen wird
Viele Hausärzte schauen ausschließlich auf den Ferritinwert. Ist der im Normbereich, wird der Eisenmangel abgewunken. Doch Ferritin ist ein sogenanntes „Akute-Phase-Protein“ – bei Entzündung steigt es an, auch wenn die Eisenspeicher leer sind.
Deshalb sollte man immer auch die Transferrinsättigung, das CRP, den löslichen Transferrinrezeptor und im Idealfall das Retikulozyten-Hämoglobin messen. Erst dieses Gesamtbild zeigt, ob ein funktioneller oder absoluter Eisenmangel vorliegt – und was therapeutisch Sinn ergeben könnte.
Warum Infusionen oft nicht reichen
Natürlich kann eine Eiseninfusion kurzfristig helfen – gerade bei massiver Erschöpfung. Aber sie löst selten das Grundproblem. Denn:
- Bei aktiver Entzündung bleibt das Eisen im Gewebe „eingesperrt“ – egal, wie viel man zuführt.
- Überschüssiges freies Eisen kann oxidativen Stress verstärken.
- Viele Patienten berichten über Reaktionen wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Entzündungen nach Infusionen.
- Und spätestens wenn man alle paar Monate wieder nachlegen muss, stellt sich die Frage: Wo ist die eigentliche Ursache?
Der naturheilkundliche Blick: Tiefer, nachhaltiger, ursächlich
In meiner Praxis hat sich gezeigt: Eisenmangel nach Krebs verlangt einen ganzheitlichen Ansatz. Kein schnelles „Auffüllen“, sondern eine systemische Unterstützung – abgestimmt auf den Menschen, seinen Stoffwechsel, seine Lebenslage.
Was sich bewährt hat:
- Eisen in sinnvoller Form (z. B. Fumarat oder Gluconat) – kombiniert mit Vitamin C, Kupfer, Silizium und B-Vitaminen. Meist auch dabei Schüßler Salze und / oder hom. Mittel.
- Papayablatt-Extrakt: Unterstützt das Immunsystem, wirkt antiviral und kann überaktive Entzündungsprozesse regulieren.
- Aroniasaft in spezieller Form: Reich an Polyphenolen, verbessert die Mikrozirkulation, stärkt Blutbildung und Sauerstoffversorgung.
- Cordyceps und Reishi: Diese beiden Heilpilze sind wahre Klassiker in der mitochondrialen Medizin. Sie stärken nicht nur die Nebennieren, sondern wirken blutbildend und regenerierend. Diese gebe ich fast immer stark hochdosiert.
- Darmflora stabilisieren: z. B. mit fermentierten Präparaten, Bacillus subtilis oder gezieltem Inositol. Denn Eisenaufnahme beginnt im Darm – und endet bei gestörter Flora schon dort. Dazu hatte ich in einer Sprechstunde genauer ausgeführt: Darmsanierung verstehen – Video-Sprechstunde mit Praxiswissen
Ein Fall aus der Praxis
Eine Patientin, 58, nach Brustkrebs: müde, niedergeschlagen, kaum belastbar. Ihr Ferritin lag bei 35 ng/ml – vermeintlich im Normbereich. Doch die Transferrinsättigung lag bei 13 %, das CRP leicht erhöht. Klassischer funktioneller Eisenmangel.
Wir haben keine Infusion gegeben. Stattdessen: sechs Monate naturheilkundliche Basistherapie mit Ferrofem von Dr. Rilling, täglich Aroniasaft, Papayablatt, Reishi-Tinktur, Probiotika, moderatem Training. Ergebnis: Ferritin gestiegen, Transferrinsättigung bei 24 %, kein CRP mehr, subjektiv deutlich fitter – ohne Rückfall, ohne Nebenwirkungen. Alle Mittel werden ausgetestet, ebenso die Dosierung.
Mein Fazit
Eisenmangel nach einer Krebserkrankung ist kein Randphänomen – sondern oft der eigentliche Grund, warum Patienten nicht wieder auf die Beine kommen. Die Schulmedizin misst Eisen, aber sie sieht nicht das Ganze. Und sie behandelt den Mangel oft so, als ginge es um einen schlichten Tankvorgang.
Aber der Mensch ist kein Auto. Und Blutbildung ist keine lineare Maschine.
Wenn Sie betroffen sind: Lassen Sie sich nicht abspeisen. Bestehen Sie auf einer umfassenden Diagnostik. Und wenn Sie eine naturheilkundlich orientierte Lösung suchen: Es gibt sie. Und sie wirkt – nicht schnell, aber nachhaltig.
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