Aufbau und Erholung nach einer Chemotherapie

Die überwiegende Mehrheit der Krebs-Patienten klagt über das Fatigue-Syndrom. Diese andauernde Müdigkeit mit erheblicher Erschöpfung und Herz-Kreislauf-Problemen beginnt schon am frühen Morgen. Der Zustand hindert die Kranken an den einfachsten Alltagstätigkeiten sowie der Aufrechterhaltung ihrer sozialen Bindungen, wodurch die Lebensfreude auf ein Minimum sinkt. Oft sind dann sogar schwere Depressionen die Folge. Umfragen zufolge ist dieses Fatigue für die Patienten schlimmer als die Schmerzen, die heute effektiv behandelt werden können.

Neben psychischen Problemen, die aus der schweren Krankheit resultieren, verursachen die belastende Operation sowie die Chemo- und Strahlen-Therapie den Schwächezustand. Eine gestörte Blutbildung infolge der Chemotherapie ist in den meisten Fällen ausschlaggebend für das Fatigue-Syndrom. So ist bei vielen Krebskranken ein zu niedriger Hämoglobin-Wert feststellbar (unter 12 mg/dl). Auch das Immunsystem ist durch die Nebenwirkungen der medikamentösen Zellgifte stark beeinträchtigt. Zudem leidet der Körper unter dem verstärkten Aufkommen oxidativer Radikale, die den Stoffwechsel belasten und zelluläre Schäden verursachen.

Früher nahmen viele Ärzte an, das Fatigue-Syndrom entstehe durch die zehrende Kraft des Tumors. Doch in Studien wurde festgestellt, dass die allgemeine Schwäche stets wenige Tage nach dem Start der Chemotherapie in Erscheinung tritt. Umfragen unter Onkologen haben ergeben, dass vielen dieser Fachärzte die Bedeutung des Fatigue-Syndroms bei Krebs-Patienten überhaupt nicht voll bewusst ist. Doch kann eine Reihe von Maßnahmen helfen, die schweren Nebenwirkungen der Krebsbehandlung zu bekämpfen.

Immunsystem stärken und Blutbildung unterstützen

Die Maßnahmen zur Bekämpfung des Fatigue-Syndroms bestehen aus einem Dreiklang von:

  • Vitalstoffen und orthomolekular-medizinischen Mitteln
  • Optimierter Ernährung
  • Psycho- und physiotherapeutischen Methoden

Damit der Körper nicht durch Infektionen zusätzlich belastet wird, sollte das Immunsystem unterstützt werden. Hilfreiche Informationen finden Sie auch in meinem Grundsatzbeitrag zur Abwehrschwäche, bzw. Steigerung des Immunsystems.

Zunächst möchte ich kurz eine Infusion vorstellen, die gute Erfolge zeigt und von den Patienten dankbar angenommen wird.

Los geht es mit dem Vitamin C. Die Vitamin-C-Infusionen sind ja keine Unbekannte mehr in der Behandlung bei Krebs. In meinem Grundsatzbeitrag zum Vitamin C gehe ich da ausführlicher ein, inklusive Studienlage. Ich darf also kurz festhalten: Fast alle Patienten profitieren von Vitamin C Infusionen.

Zur Infusion bieten sich u.a. die Cevitol-Ampullen an, sowie die Pascorbin Injektionslösung.

Danach, bzw. an einem anderen Tag kommen folgende Mittel infrage:

  • Magnesium-D-gluconat 1000 mg Ampullen
  • Ornithinaspartat (z.B. Hepa-Merz Ampullen)
  •  L-Carnitin (Dosierung: 2 bis 4 g am Tag)
  • Selen (z.B. Selen Fresenius 200 µg Ampullen oder Natriumselenit-Infusion mit 1000 µg Wirkstoff vor der medikamentösen Krebsbehandlung. Danach 300 µg Natriumselenit pro Tag,  wenn keine Zytostatika-Gabe erfolgt.)
  • Vitamin B1B2B3B5 und B6 (z.B. Multivit-B von Gerot Lannach Pharma)
  • Coenzyme comp. Ampullen (Fa. Heel)
  • Ubichinon comp. Ampullen (Fa. Heel)

Infusionen erfolgen mit in wenigstens 300 ml NaCL oder Ringerlösung gemischt und mit mittlerer Geschwindigkeit (ca. 20 Minuten) infundiert. Bitte beachten Sie aber die Packungsbeilagen der Präparate und fragen Sie Ihren Apotheker/Arzt.

Die beeinträchtige Blutbildung kann mit dem Erythropoetin behandelt werden. Das Hormon setzt die Entstehung von roten Blutkörperchen im Knochenmark in Gang. So kann der Anämie Einhalt geboten werden, die bei den meisten Krebskranken die Hauptursache des Fatigue-Syndroms ist.

Viele Krebskranke haben schon vor der Entdeckung ihrer Erkrankung abgenommen und müssen unbedingt wieder zunehmen. Daher sollte die Ernährung eine Optimierung erfahren, was auch die Größe der Mahlzeiten beinhaltet! Aufgrund des Appetit-Mangels ist oft die Verabreichung der Speisen über die Magensonde unumgänglich. Treten schwere Magen-Darm-Beschwerden auf, können die Nährstoffe nur mit Infusionen gegeben werden.

Von erheblicher Bedeutung sind daneben Entspannungs-Techniken sowie eine Psychotherapie in Gruppen- und Einzelgesprächen. Hinzukommen sollte ein sportliches Trainings-Programm, das den Fähigkeiten des Patienten angemessen ist.

Nach der Chemotherapie: die Entgiftung

Einige der Maßnahmen gegen das Fatigue-Syndrom tragen bereits dazu bei, den Körper zu entgiften. Dazu zählen die Vitamine, die teils als Antioxidantien wirken.

Zur Reduktion des oxidativen Stresses kommen infrage:

  • Astaxanthin
  • Gerstengras und Gerstengrassaft
  • Aronia-Beeren

Die Entgiftung nach der Chemotherapie wird auch durch eine Leberreinigung unterstützt. Dies versetzt den Körper in die Lage, sich von toxischen Verbindungen selber zu befreien.

Hier kommen infrage:

  • Mariendistel (und Extrakt)
  • Artischocken (und Extrakt)
  • Bitterstoffe
  • Kurkuma
  • Chili (Capsaicin-Kapseln)
  • Löwenzahn (und Extrakt)

Auch sollte man einer Übersäuerung des Stoffwechsels entgegentreten.

Meiden oder reduzieren Sie diese säurebildenden Lebensmittel: 

  • Fleisch und Wurst
  • Fisch
  • Milch-Produkte
  • Eier
  • Weißmehl

Empfehlenswert sind dagegen basenbildende Lebensmittel wie:

  • Salat, Kräuter und Gemüse
  • Obst
  • Pilze
  • Honig

Wichtig für die Entgiftung ist auch die Darmflora. Gerade der Darm hat unter der zelltötenden Chemotherapie enorm gelitten, weil die Zellteilungsrate ein diesem Organ sehr hoch ist.

Für die Regeneration des Mikrobioms im Darm kommen infrage:

  • Probiotika mit günstigen Keimen (Lactobacillus, Bifidobacterium)
  • Präbiotika (Inulin, Lactulose, Fructane), die auch enthalten sind in
  • Chicorée, Topinambur, Schwarzwurzeln

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 21.07.2022 aktualisiert und ergänzt.

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