Hochdosierte Vitamin C Infusion gegen Krebs?

Vitamin C oder Ascorbinsäure hat eine Eigenschaft, die in der Krebs-Therapie Bedeutung haben könnte: Die organische Säure kann unter bestimmten Bedingungen Wasserstoffperoxid (H2O2) freisetzen. Dieses starke Oxidations-Mittel kann organische Verbindungen zerstören, beziehungsweise so verändern, dass ihre biologische Funktion außer Kraft gesetzt ist. Krebszellen sind gegen die oxidative Wirkung von H2O2 wesentlich empfindlicher als gesunde Zellen, die den Giftstoff entsorgen können. Die meisten malignen Zellen sind kaum in der Lage, das H2O2 mithilfe des Glutathionsystems zu Wasser zu reduzieren.

Nun kennen wir Vitamin C eher als Antioxidans. Wie kommt es dann zur Annahme, der Vitalstoff könne zu oxidativen Schäden in Tumor-Zellen führen und sie dadurch auslöschen? Die Antwort auf die Frage liegt in der Menge der verabreichten Ascorbinsäure. Mit einer intravenösen Infusion gelangt Vitamin C zunächst ins Blut und von dort in die Erythrozyten (Rote Blutkörperchen), die sich des entstehenden Wasserstoffperoxids entledigen können. Aus dem Blut diffundiert Ascorbinsäure in die Zellzwischenräume, die mit dem Interstitium, dem „Gewebewasser“, gefüllt sind. Erst dann erfolgt der Transport in die Zellen der einzelnen Gewebe.

Tierversuche und Erfahrungen am Menschen bestätigen den Nutzen

In den Blut- und Gewebezellen ist das Glutathionsystem aktiv, nicht aber im Interstitium. Wenn sich in diesem extrazellulärem Raum bei hochdosierten Infusionen sehr viel Vitamin C ansammelt, entstehen dort auch hohe Konzentrationen Wasserstoffperoxid, das Krebszellen abtöten kann. Diese spezielle Wirkung von Ascorbinsäure ist also dosisabhängig.

In Tierversuchen behandelten Wissenschaftler Mäuse, die an verschiedenen Tumoren litten, mit hochdosierten Vitamin-C-Infusionen (4 g pro kg Körpergewicht) in die Blutbahn oder in die Bauchhöhle. Im Vergleich zur Kontrollgruppe betrug das Tumor-Gewicht bei den behandelten Tieren nur die Hälfte. Bei bestimmten Nerven-Tumoren konnte zudem eine Streuung der Krebszellen in andere Gewebe blockiert werden. Bei Heilversuchen beim Menschen berichten einige Ärzte von einer Verbesserung des Allgemeinzustandes der Patienten.

Wie hoch muss die Dosis beim Menschen sein?

Ein propagiertes Behandlungs-Schema beginnt mit der Infusion von 15 g Vitamin C pro Tag und sieht eine Steigerung auf 75 Vitamin C pro Tag vor. Nach Abschluss dieser Phase soll Vitamin C zweimal wöchentlich mit 75 bis 150 g infundiert werden. Die Ascorbat-Blutwerte sollen nach dieser Vorschrift kontrolliert werden und zwischen 350 und 500 mg/dl betragen.

Vorsicht bei diesem Erbfehler!

Sehr wenige Menschen leiden an einem genetisch bedingtem Mangel an Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase (G6PD). Das Enzym stellt eine reduktive Verbindung (NADPH/H+, „Wasserstoffspender“) bereit, die für die Entsorgung von H2O2 erforderlich ist. Besteht ein Defizit an G6PD, können große Mengen Vitamin C die roten Blutkörperchen zerstören, weil die Zellen das anfallende H2O2 nicht eliminieren können. Daher ist vor hochdosierten Infusionen von Ascorbinsäure immer eine Untersuchung obligat, mit der ein G6PD-Mangel ausgeschlossen werden kann. Verläuft der Test positiv, dürfen hochdosierte Vitamin-C-Infusionen auf gar keinen Fall erfolgen!

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Dieser Beitrag wurde am 05.06.2022 erstellt.

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