Kurzzeitige Restriktion von Kalorien- und Eiweißaufnahme liefert einen teilweisen Schutz vor toxischen Substanzen in der Chemotherapie, verzögern jedoch nicht die Krebsentwicklung

Zu diesem Thema gibt es eine interessante Studie aus dem Jahr 2013:

Brandhorst et al., Andrus Gerontology Center und Department of Biological Sciences, University of Southern California, Los Angeles, CA, USA; Centre for Medical Biotechnology, Faculty of Biology, University Duisburg-Essen, Essen, Germany. „Short-term calorie und protein restriction provide partial protection from chemotoxicity but do not delay cancer progression.“, Exp Gerontol. 2013 Feb 20. pii: S0531-5565(13)00047-8. doi: 10.1016/j.exger.2013.02.016. https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23454633

Die Autoren halten zu Beginn fest, dass ein kurzzeitiges Hungern gesunde Zellen schützt und gleichzeitig bösartige Zellen sensibilisiert gegenüber hohen Dosen von Chemotherapeutika – bei Mäusen und möglicherweise auch bei Menschen. Der Mechanismus, der hinter der Schutzwirkung für normale Zellen und der Sensibilisierung der malignen Zellen steht, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Reduktion von IGF-1- und Glucose-Konzentrationen.

In dieser Arbeit wurden Mäuse auf eine Diät gesetzt, die kalorienreduziert war und definierte Mengen an Kohlenhydraten, Proteinen und Fett in einem spezifischen Verhältnis enthielt. Die Mäuse wurden dann mit hohen Dosen an Chemotherapeutika behandelt und auf Stressmarker und protektive Effekte beobachtet.

Es zeigte sich, dass die kurzzeitige Kalorienrestriktion signifikant die Konzentrationen von Glucose und IGF-1 senkte. Als dann auch die Makronährstoffe reduziert wurden, konnte nur das komplette Fehlen von Proteinen eine Reduktion von IGF-1 bewirken. Eine 50-prozentige Kalorienrestriktion in Kombination mit entweder einem signifikanten Proteinmangel oder einer ketogenen (eine Diät, die Ketone bei der Verstoffwechslung produziert) Diät verbesserten die Resistenz auf chemotoxische Effekte.

Ähnliche Ergebnisse zeitigt auch eine normale 50-prozentige Kalorienrestriktion allein. Allerdings fehlten hier die protektiven Effekte einer kurzfristigen Hungerperiode. Eine Diät mit reichlich hohen Gaben an Proteinen revidierte die positiven Effekte der Kalorienrestriktion. Um die Entwicklung von Tumoren unter einer Kalorienrestriktion zu beurteilen, wurden Mäuse mit einem Hirntumor (Gliom) mit einer 4-prozentigen Eiweiß-Diät versorgt.

Während des Beobachtungszeitraums von 20 Tagen zeigten die Tumore kein verlangsamtes Wachstum, sobald sie ertastbar waren. Der Einsatz von 3-Tages-Zyklen mit einer 50-prozentigen Kalorienrestriktion brachte ebenfalls kein verbessertes Ansprechen auf Cisplatin bei Mäusen mit Brustkrebs.

Die Beobachtungen zeigten, dass der Schutz vor toxischen Nebenwirkungen und die verzögerte Entwicklung von Tumoren nicht auf einer kurzfristigen Kalorienrestriktion beruht.

Wie es aussieht, ist eine einfache Kalorienrestriktion, egal ob dauerhaft oder intermittierend, keine gute Lösung, um Patienten vor den Nebenwirkungen der Chemotherapeutika zu schützen und die therapeutische Ansprechbarkeit der Chemotherapeutika zu erhöhen. Um dies zu gewährleisten, muss der Patient „ordentlich“ Fasten. Hinweis dafür, so die Autoren dieser Arbeit, ist das kurzfristige Hungern, dass diese Effekte hat zeigen können.

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Dieser Beitrag wurde am 20.05.2022 erstellt.

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